
Die Werbeikone David Ogilvy
Als am 23. Juni im Jahre 1911 in England ein kleiner Junge das Licht der Welt erblickte, ahnten seine Eltern vermutlich nicht, dass ihr kleiner Sohn einmal als „Genie der Werbung“ bezeichnet werden würde.
David Ogilvy gehört zu den berühmtesten Werbetextern der Geschichte, obwohl in seinen jungen Jahren nichts darauf hindeutete. Doch als er am 21. Juli 1999 auf Schloss Touffou in Frankreich starb, trauerte eine komplette Branche um den Meister der kraftvollen Aussagen.
Wie alles begann
Im Grunde legte David Ogilvy mit seinen zahlreichen Jobs das Fundament zu seinem späteren Riesenerfolg. Er arbeitet im Pariser Hotel Majestic als Koch, im schottischen Edinburgh als Vertreter für Aga Cookers – dort schrieb er einen Leitfaden für Aga-Vertreter. Dieser Leitfaden wurde später als „bestes je geschriebenes Verkaufshandbuch“ bezeichnet.
Als er in London bei der Werbeagentur Mather & Crowther begann, kam er erstmals mit Werbung als kreative Arbeit in Berührung. Die Werbeagentur wurde von Davids Bruder geleitet und dieser schickte ihn durch alle Abteilungen. Heute würde man vermutlich sagen, er hat sein Handwerk von der Pieke auf gelernt.
Er wurde von seinem Arbeitgeber in die USA geschickt, um die dortigen Werbemethoden zu erkunden. Es folgten Jobs als Farmer und Diplomat, bevor sich der mittlerweile 38-jährige David Ogilvy nach eigenen Angaben mit 10 Dollar in der Tasche auf den Weg nach New York machte, um dort das Karrierepferd zu satteln.
David Ovigly gründete die erste britische Werbeagentur in den Vereinigten Staaten
David überredete seinen Bruder dazu, in New York eine Niederlassung der englischen Werbeagentur Mather & Crowther zu eröffnen, deren Geschicke er, der unerfahrene David Ogilvy leiten sollte.
Im Jahr 1948 eröffnete die winzige Werbeagentur Hewitt, Ogilvy, Benson & Mather und der Erfolg kam mit den zahlreichen Memos, Abhandlungen und Notizen, die David Oglivy verfasste.
Im Jahr 1963 erschien das Buch „Geständnisse eines Werbemannes“ ( Originaltitel: Confessions of an Advertising Man). Und genau dieses Buch gilt bis zum heutigen Tag als „Bibel“ für jeden, der in irgendeiner Form mit Werbung zu tun hat. Viele exemplarische Sachverhalte lassen sich ohne Weiteres auf die heutige Internet-Welt übertragen.
Das zweite überaus erfolgreiche Buch erschien 1983 unter dem Titel „Ogilvy über Werbung“ (Original: Ogilvy on Advertising). Auch in diesem überaus unterhaltsamen Buch geht es um die Werbung an sich, über Lehrreiches, Hilfreiches und Hintergründiges.
Jeder, der auch nur in entferntester Weise mit Werbung zu tun hat – und sei es nur, dass er Werbung interessant findet, sollte sich diese Bücher zu Gemüte führen. Natürlich konnte David Ogilvy nicht die Finger von der Tastatur lassen und so erschienen noch weitere Bücher von ihm. Kurz – alle sind fantastisch. Alle sind lesenswert. Alle sind ihren Preis mehr als wert.
Beispielhafte Zitate von David Ogilvy
„Die Konsumentin ist durchaus nicht dumm. Sie ist wie Ihre Frau. Sie beleidigen ihre Intelligenz, wenn Sie annehmen, daß ein einziger Slogan oder einige nichtssagende Adjektive sie zum Kauf einer Ware veranlassen können. Sie will alle Informationen, die Sie ihr nur geben können.“
„Es ist wichtig, die Fehler zuzugeben, bevor sie einem vorgeworfen werden.“
„Haben Sie gute Manieren, und seien Sie kein Clown. Die Verbraucher kaufen nicht von Verkäufern mit schlechten Manieren, und sie kaufen nichts auf Grund von Anzeigen, die auf schlechte Manieren schließen lassen. Es ist viel einfacher, Leuten etwas mit einem herzlichen Händedruck zu verkaufen als mit der berühmten Holzhammermethode. Sie sollten versuchen, durch Charme den Konsumenten zu gewinnen. Das heißt nun allerdings nicht, daß ihre Anzeige pfiffig oder komisch sein soll. Der Konsument will von Komikern nichts kaufen. Beim Einkauf ist die Hausfrau in einer recht ernsten Verfassung.“
„Was für einen Zweck erfüllt das Produkt, und für wen ist es bestimmt?“
„Wenn Ihre Stimme in diesem ohrenbetäubenden Lärm gehört werden soll, so muß diese Stimme schon etwas Besonderes zu sagen haben.“
„Wir wollten Anzeigen verfassen, die die Leute gerne lesen. In leeren Kirchen ist es schwer, Seelen zu retten.“
Zitate: David Ogilvy
Wie recht hat dieser begnadete Werbemann doch!
Sorry, the comment form is closed at this time.